Die Geburt kündigt sich an

Gegen Ende der Schwangerschaft treten die ersten Anzeichen auf, die darauf hindeuten, dass die Geburt nicht mehr lange auf sich warten lässt. Der Körper der Frau bereitet sich auf das große Ereignis vor, und das Kind bringt sich in seine Geburtsposition. Es rutscht tiefer ins Becken, und der Bauch der Schwangeren senkt sich. Immer wieder treten unregelmäßige leichte Wehen auf. Zudem leiden viele werdende Mütter in dieser Phase unter allgemeiner Unruhe und Schlaflosigkeit.

Diese und andere Signale treten nicht bei allen Frauen gleichermaßen auf bzw. werden sehr unterschiedlich wahrgenommen. Eine Geburt kann auch ohne typische Vorboten losgehen.

Vorwehen

Schon während der Schwangerschaft treten immer wieder leichte Kontraktionen der Gebärmutter auf, die als Übungswehen bzw. Schwangerschaftswehen bezeichnet werden. In den letzten Wochen vor der Geburt werden sie meist häufiger und dienen dazu, das Kind in die richtige Position zu bringen und den Gebärmutterhals weicher zu machen. Sie werden als Vorwehen bezeichnet. Vorwehen sind nicht schmerzhaft und machen sich als Hartwerden des Bauches bemerkbar.

Senkwehen und Tiefertreten des Bauches

Etwa vier Wochen vor dem errechneten Geburtstermin rutscht das Kind etwas tiefer in das mütterliche Becken, dies kann von Kontraktionen begleitet sein. Sie werden als Senkwehen bezeichnet und oft als unangenehmer empfunden als Schwangerschafts- oder Vorwehen, sind jedoch nicht so intensiv wie Geburtswehen.

Mehr zum Thema: Wehen und Geburt.

Der Bauch der Schwangeren erscheint nun tiefer, der Druck auf Magen und Zwerchfell lässt nach, und die Atmung wird erleichtert. Viele Frauen leiden unter verstärktem Harndrang, da der Druck auf die Blase durch das Tieferrutschen des Kindes größer wird.

Abgang des Schleimpfropfes

Zu Beginn der Schwangerschaft bildet sich ein Schleimpfropf, der den Muttermund verschließt und abdichtet. Er sorgt dafür, dass keine Keime in die Gebärmutter eindringen können. Gegen Ende der Schwangerschaft löst er sich und geht ab, dies kann von einer leichten Blutung begleitet sein. Es ist ein Anzeichen dafür, dass der Muttermund langsam beginnt, sich zu verkürzen und zu öffnen. Die Geburt kann schon kurze Zeit danach losgehen, es können aber auch noch einige Tage bis dahin vergehen.

Vorzeitiger Blasensprung

Bei ca. zwanzig Prozent der schwangeren Frauen platzt die Fruchtblase, noch bevor es zu Wehen kommt. Geburtshelfer/innen sprechen von einem vorzeitigen Blasensprung. Er ist ein sicheres Anzeichen dafür, dass die Geburt unmittelbar bevorsteht.

Das Fruchtwasser kann schwallartig oder nur tröpfchenweise abgehen. Das Fruchtwasser ist im Gegensatz zu vaginalem Ausfluss und Urin geruch- und farblos; dies ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. In vielen Fällen setzt kurze Zeit nach dem Blasensprung eine regelmäßige Wehentätigkeit ein, da der Kopf des Kindes jetzt direkt auf den Muttermund drückt.

Hinweis

Besprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem behandelnden Arzt bzw. Ihrer Hebamme, wie Sie im Falle eines vorzeitigen Blasensprunges vorgehen sollen. Liegt der Kopf des Kindes bereits tief im mütterlichen Becken, „dichtet“ er die Gebärmutter gut ab, und es ist nach einem Blasensprung meist keine Eile geboten. Das Krankenhaus kann in Ruhe aufgesucht werden.

Regelmäßige Wehen

Wenn über einen Zeitraum von einer Stunde regelmäßig (alle fünf bis zehn Minuten) Wehen einsetzen, ist das ein Zeichen, dass die Geburt beginnt. „Echte“ Geburtswehen lassen sich anhand folgender Merkmale von Schwangerschaftswehen unterscheiden: „Echte“ Wehen nehmen an Häufigkeit, Dauer und Intensität zu und strahlen oft auch in den unteren Rücken sowie in den Schambeinbereich aus. Versucht die Schwangere, sich bei einem warmen Vollbad zu entspannen, lassen Schwangerschaftswehen typischerweise nach, Geburtswehen werden dagegen stärker.

Weitere Anzeichen für die beginnende Geburt

Viele Frauen bemerken in den letzten Tagen und Wochen vor der Geburt zudem folgende körperliche Veränderungen:

  • Körperliche Unruhe, Schlaflosigkeit,
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • verstärkten Harndrang,
  • häufigen Stuhldrang, durchfallartigen Stuhl sowie
  • Rückenschmerzen.

Hinweis

Es müssen nicht alle Anzeichen zwingend auftreten, die einzelnen Symptome werden zudem von jeder Frau unterschiedlich wahrgenommen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Navigation



Marktgemeinde Sankt Martin
3971 Sankt Martin 1, Tel: +43 (0) 28 57 / 22 62, Fax: +43 (0) 28 57 / 22 62-16
E-mail: gemeinde@st-martin.eu, Internet: http://www.st-martin.eu/